Alles wird Mut – so heißt es auf den Ansteckern, die das Team der MUT-Tour am Mittwoch, 28. Mai, am Infostand der Deutschen Depressionshilfe am Stadthaus in Münster verteilt. Die MUT-Tour: das ist Deutschlands erstes Aktionsprogramm, bei dem sich Menschen mit und ohne Depressionserfahrung gemeinsam radelnd durch Deutschland bewegen, wie es auf der Seite der Veranstalter heißt. Der Clou: gefahren wird auf Tandems.

Auf dem Tandem durch den Regen

An diesem Mittwoch kommt das Team der ersten Etappe auch in Münster vorbei; sechs Menschen radeln im Team auf drei Tandems. Und wie ist das so? „An die Tandems muss man sich auf jeden Fall erstmal gewöhnen“, berichtet eine der Teilnehmerinnen, „vor allem das Aufsteigen ist erstmal schwierig. Auf jeden Fall Teamwork!“ Die Etappe führt das Team an sechs Fahrtagen vom Startpunkt in Bochum über Dorsten und Münster bis nach Rheine. Dort schließt sich dann die folgende Etappe Richtung Kiel an, bevor es dann erst einmal wieder in den Süden der Republik geht; insgesamt führt die MUT-Tour  durchs ganze Land und endet im September in Rostock.

„Das ist auf jeden Fall auch eine sportliche Herausforderung“, erklärt einer der Mitradelnden, „wir fahren mitunter 70 Kilometer am Tag, das ist nicht ohne“. Und die größte Herausforderung? „Auf jeden Fall das Wetter!“, sind sich die sechs einig, „so viel Regen haben wir um die Jahreszeit nur selten – aber wir beißen uns da durch“.

Mehr Sichtbarkeit fürs Thema Depression

Gegründet wurde die MUT-Tour im Jahr 2012, getrieben von der Idee der Initiator*innen, mehr Sichtbarkeit für das Thema Depression zu schaffen. „Mit unseren Angeboten möchten wir eine Öffentlichkeit dafür schaffen, dass es Menschen eben nicht angesehen werden kann, ob sie psychisch erkrankt sind“, so die Veranstalter selbst. Es geht auch darum, ein realistisches, womöglich MUT-machendes Bild der Erkrankung zu zeigen, das womöglich wenig mit dem Klischeebild des ewig trübseligen „Depressiven“ zu tun hat.

Es gehe mit der MUT-Tour auch darum, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass Menschen mit Depressionserfahrung durchaus ein zufriedenes, erfülltes Leben führen können, so die Veranstalter.  Positiver Nebeneffekt der Tour: durch das gemeinsame Unterwegssein bilden sich Teams, Gemeinschaften auf Zeit, Gruppen von Menschen mit und ohne eigener Depressionserfahrung – das fördert den Austausch rund ums Thema Depression und schafft ein Gefühl von Vertrautheit. „Unsere Touren sind ein gemeinschaftliches Erlebnis. Damit inspirieren und ermutigen wir Menschen zu einem offenen Umgang mit Depressionen“, heißt es auf der Website der MUT-Tour.

Mitmachen!

Rund um die MUT-Tour gibt es in jedem Jahr umfassende Möglichkeiten zum Mitmachen – die sich ausdrücklich sowohl an Menschen mit als auch ohne Depression wenden. So ist es zum Beispiel immer möglich, die Tandem-Teams auf einzelnen Tagesetappen zu begleiten, es gibt Aktionstage, verschiedenste Mitfahr- und Mitwandermöglichkeiten. Unabhängig von der jährlichen MUT-Tour besteht außerdem die Möglichkeit, der Initiative eine sogenannte Bewegungsspende zukommen zu lassen. Per Online-Formular gibt man die selbst zurückgelegten Kilometer ein, diese werden dann zur Gesamtzahl der gesammelten Bewegungsspenden addiert und auf der Website der MUT-Tour veröffentlicht. So kann jede*r Einzelne ein eigenes Zeichen für mehr Sichtbarkeit und einen offenen Umgang mit dem Thema Depression setzen. Ausführliche Infos rund um die MUT-Tour und alle Mitmachformat gibt es auf der Website der Initiative:  www.mut-tour.de

Quelle Text + Bild: Münster aktiv